Zwischen in between
Die Vielschichtigkeit der Betrachtungsweisen eines Fotos bildet die Basis der Arbeiten von Carola Stanforth. Dabei benutzt sie Acryl, Öl, Mischtechniken und Collagetechniken sowohl auf Leinwand wie auf Papier.
Es geht dabei um Schichten und Ebenen und um die Räume, die zwischen ihnen entstehen können. Dinge zwischen den Dingen, zwischen Menschen, zwischen Tag und Nacht, zwischen Kulturen, zwischen Sprachen, zwischen Werden und Vergehen; dem Jetzt, das so vergänglich ist, dass man es nicht festhalten kann. Und immer sind wir irgendwie da, unmerklich zwischen dem, was wir sein können und dem, was wir waren.
Dabei ist der Betrachter aufgefordert, sich selbst zu suchen, sein eigenes Thema zwischen den Bildern zu finden. Denn wir alle sind immer zwischen in between.
Was haengen bleibt
Das Fotografieren hat sich seit dem Gebrauch von Fotohandys in manchen Bereichen grundlegend verändert. In verschiedensten Lebenslagen werden nun Fotos gemacht, in denen man früher nicht einmal ans Fotografieren gedacht hätte.
Die Künstlerin Carola Stanforth hat dieses Phänomen für ihre hier ausgestellte Installation aufgegriffen. Sie hat Handyfotos aus aller Welt gesammelt, um sie als Grundlage für ihre Arbeit “Was hängen bleibt” zu verwenden.
Gleichzeitig hat sich die Künstlerin fünf Handyfotos herausgesucht und diese in Ölgemälden mit barocken Rahmen interpretiert.
Hier bekommt sie wieder ihre ursprüngliche Bedeutung - das Festhalten von Augenblicken, die ansonsten verloren wären.
Die Gemälde fragen nach der Wertigkeit, der Nutzungsart, dem Überleben und der ästhetischen Qualität dessen, was wir so selbstverständlich und alltäglich in unzähligen Clicks mit dem immer präsenten Gerät einfangen. Die Bilder durch Installationen auf ihren möglichen Erzeugungspunkt zu beziehen, lassen uns nach dem „Warum“ des Bildermachens fragen und motivieren eigene Gedanken dazu zu knüpfen.
Schattenbilder
Wie ein Positiv und ein Negativ liegen die zwei Schatten übereinander und irritieren den Betrachter, bis die einzelnen Motive aufgelöst sind.
Eine Inszenierung des eigenen Ichs in einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Körpers.
Augenblicke Augen Blick
Das Leben ist Vergänglichkeit und das Glück ein kurzer Augenblick, den es zu fassen und zu erkennen gilt.
Die Seele des Menschen und die Persönlichkeit sind in ihren Blicken festgehalten. Der direkte Augen-Blick, manchmal verhalten, teilweise sich fast völlig auflösend, stellen die Glücksmomente und gleichzeitig in ihrer Auflösung die Vergänglichkeit des Lebens dar.